Dachse halten ihren Bau gegen ersatzgeschwächte Radiser mit 45:37 (22:19) sauber

Das Rückspiel der HSG Freiberg gegen den TuS 1947 Radis war in vielerlei Hinsicht wieder einmal etwas Besonderes. Zum einen waren die Vorverkaufsstellen seit langem nicht mehr ausverkauft und die Halle füllte sich ohne einen verärgerten Zuschauer nach Hause schicken zu müssen. Zum anderen reisen traditionell mit den Radisern immer viele Schlachtenbummler mit und so sorgten auch die ca. 40 Blau-Weißen für beste Handballstimmung auf den Rängen.

Nach Anpfiff gegen die personell geschwächten Gäste, verfolgten die Zuschauer, so wie in den letzten Heimspielen auch, das Spiel bis zum ersten HSG-Tor stehend. Das dies erst nach fünf Minuten und zwanzig Sekunden fiel, ist sicherlich eine gravierende Besonderheit im Dachsbau. Über fünf Minuten gab es kein Durchkommen und erst Kevin Elsässer (1:2) erlöste mit seinen Treffer nicht nur das Publikum. Zu diesem Zeitpunkt hatten alle Anwesenden aber schon einiges erlebt. Für den beruflich verhinderten Felix Randt rückte gegenüber der Vorwoche Felix Lehmann nach überstandener Grippe wieder ins Aufgebot, wurde jedoch bereits in der vierten Minute disqualifiziert und musste einen Zuschauerplatz einnehmen. Die Unparteiischen sahen bei einem Tempogegenstoß eine grobe Unsportlichkeit gegen den heraus gelaufenen Keeper. Damit hatten die Dachse den ersten Ausfall zu verkraften. Dennoch gelang es den knappen Rückstand aufzuzehren und in eine eigen Führung zu drehen. Noch in der ersten Halbzeit schied dann David Dehn aus, der einen Wurf aus kürzester Distanz an den Kopf bekam. Noch während des Spiels musste David zur Kontrolle ins Krankenhaus, wo er zur Zeit (Sonntagabend) auf Grund der Untersuchungsergebnisse weiter verweilen muss. Wir wünschen bereits an dieser Stelle gute Besserung.

Damit schränkten sich Bolomskys Wechselmöglichkeiten weiter ein, aber es konnte eine leichte Spielführung von 22:19 mit in die Pausenkabinen genommen werden.

In der zweiten Halbzeit spielte sich ein erneut herausragender Gerd Vogel regelrecht in einen Rausch und stärkte so seinen Vorderleuten den Rücken. Bei gleichzeitiger Steigerung der Freiberger, hatten dann die Gäste gleich weitere drei Ausfälle von Leistungsträgern zu verkraften. Telehuz schied verletzt aus, Mensch (3×2 Min.) und Heddrich sahen den roten Karton. Damit waren die Anhaltiner in den letzten ca. 10 Minuten praktisch ohne Wechselspieler. Die Freiberger zogen so den immer sichereren Sieg über die Ziellinie, wobei sich dann auch noch Gerd Vogel mit einem direkten Wurf in die Torschützenliste der Saison eintragen konnte (44:36). Beide Teams trafen danach nochmal, so dass die doch noch torreiche Partie mit 45:37 zu Gunsten der Heimmannschaft ausging.

Die HSG Freiberg rückt nach dem Sieg gegen die zuvor punktgleichen Radiser auf den 4. Tabellenrang vor. Steht dort 3 Zähler hinter Plauen, punktgleich mit Burgenland und hat auf den ersten vom Abstieg bedrohten Rang (11.) 9 Punkte Vorsprung. Der ganz sichere Klassenerhalt rückt also immer weiter in greifbare Nähe und schon in zwei Wochen, nächstes Wochenende ist spielfrei, könnte im Sonntagsspiel bei der SG Spergau (13.) ein Riesenschritt dafür gemacht werden.

Statistik:
HSG: Gerd Vogel (1) , Tino Hensel (n.e.); Carl Werner (3), Felix Lehmann, Eric Bolomsky (10/8), Martin Steinfeld (1), Martin Schettler (8), Eric Neumann (6), David Dehn, Adrian Kammlodt (3), Patrick Junghanns (1), Kevin Elsässer (5), Jens Tieken (4), Nico Werner (3)
Zeitstrafen: HSG 10 Min. ; TuS 22 Min.
Siebenmeter: HSG 9/8 ; TuS 10/7
Schiedsrichter:  Thomas Näther und Matthias Mischinger (HV Sachsen-Anhalt)
Zuschauer: ausverkauft