HC Aschersleben – HSG Freiberg 32:28 (16:14)

Nach den beiden Heimsiegen zuletzt gegen Calbe und Staßfurt reisten die Männer der HSG Freiberg mit dem festen Willen nach Aschersleben, den Auswärtsfluch der laufenden Saison zu besiegen und mit zwei weiteren Pluspunkten im Gepäck in die Bergstadt zurückzukehren.

Trotz zuletzt dreier klarer Auswärtserfolge der Alligators wies Cheftrainer Anel Mahmutenfendic schon die gesamte Trainingswoche über darauf hin, dass die Anhaltiner keineswegs unverwundbar seien und der Glaube in Aschersleben etwas holen zu können, mit entscheidend für einen möglichen ersten Saisonsieg in der Fremde wäre.

Und schon die ersten Spielminuten zeigten, wie recht er damit behalten sollte.

Aufgrund einiger Abstimmungsprobleme in der HSG-Defensive gingen die Hausherren zwar schnell mit 2:0 in Führung, was dem neuen Selbstvertrauen der Männer um Jens Tieken jedoch keinerlei Schaden zufügte. Im Gegenteil – mit schnellem flüssigen Ballstafetten wurde die Abwehr der Alligators in der Folge ein ums andere Mal richtiggehend auseinander gespielt und die sich bietenden Chancen konsequent zur eigenen 5:3 Führung genutzt. Da nun auch die Deckung zusehends an Stabilität gewann und Damian Kowalczyk im HSG-Kasten mehrere Bälle entschärfen konnte, erhöhten die Freiberger in der Folge ihren Vorsprung auf 9:6 Tore.

Beste Voraussetzungen also, um den erhofften ersten Auswärtserfolg Realität werden zu lassen, zumal man mit Torwart Gudonis und Rückraumkanonier Veta bereits zwei der Ascherslebener Leistungsträger auf die Bank befördert hatte.

Allerdings liefen die dafür eingewechselten Spiranec im Tor und Grafenhorst im rechten Rückraum im weiteren Spielverlauf zu Höchstform auf, so dass die Gastgeber ihren Rückstand innerhalb kürzester Zeit in eine 10:9 Führung drehen konnten, wozu auch einige Zeitstrafen und technische Fehler der Dachse beitrugen.

Ausgeglichen ging es dann weiter bis zur Halbzeitpause, in die die Alligators schließlich mit einen knappen Führung von 16:14 gehen konnten.

Dort appellierte Trainer Mahmutenfendic vor allen daran, die kleinen Fehler im Detail zu minimieren und zu jeder Zeit Ruhe, Ordnung und Disziplin beizubehalten, um nicht in die Gegenstöße der Hausherren zu laufen.

Sich genau an diese Anweisungen halten, lieferten die Bergstädter den Anhaltinern weiter einen Kampf auf Augenhöhe und hatten so nach knapp 43 Minuten den Anschluss zum 21:22 hergestellt.

Statt nun aber besonnen weiter zu spielen, auf die sich bietenden Chancen zu warten, schlossen die Dachse ihre Angriffe wiederholt viel zu schnell und unvorbereitet ab, so dass Aschersleben beim 25:21 erstmals auf vier Tore enteilen konnte.

Mit viel Kampf und maximalem Einstatz verkürzten die Dachse in der Folge nochmals auf 23:25, ehe viel zu viele frei vergebene Chancen und ein deutlich zu langsamer Ballvortrag im Positionsangriff zu mehreren Toren der Alligators aus dem schnellen Tempogegenstoß heraus und zur schließlich vorentscheidenden 29:23 Führung der Hausherren führten.

Ärgerlich war diese Niederlage vor allen deshalb, weil die Alligators an diesem Tage nicht besser, nur eben einfach cleverer und abgebrühter als die Dachse waren.

Anel Mahmutefendic hat dennoch auch wieder ganz viele positive Dinge von seiner Mannschaft gesehen, die es nun in der nächsten Trainingswoche auszubauen gilt, um aus den beiden folgenden Heimspielen gegen Köthen und Plauen die maximale Punktzahl holen zu können.

Text: Andreas Tietze
Foto: Holger Weichelt