HSG setzt Aufwärtstrend fort und siegt erstmals in Staßfurt

Nach zwei Unentschieden in den ersten beiden MDOL-Jahren konnten die Freiberger nun im siebten Anlauf endlich beide Punkte aus Staßfurt mitnehmen und einen ganz wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt gegen einen direkten Abstiegskandidaten einfahren.

Die Anspannung und Bedeutung des Spieles belastete scheinbar die Hausherren zunächst mehr und sie fanden gegen die gut agierende Abwehr der Freiberger nur schwer ins Spiel. So war es Nico Werner der in der 2. Spielminute das Torewerfen mit dem 1:0 eröffnete und Kapitän Jens Tieken legte sofort zum 2:0 nach.

Als dann während einer Staßfurter Unterzahl, die ohne Torwart gespielt wurde, auch noch Marko Cingel zum 6:3 (12. Min.) ins leere Tor der Gastgeber traf, verbuchten die Sachsen einen weiteren wichtigen psychologischen Vorteil auf der Habenseite. Fortan lief es immer besser und Tino Hensel machte mit einer überdurchschnittlichen Leistung immer deutlicher, dass er nicht gewillt ist die Halle ohne die zwei Zähler zu verlassen. Selbst nach der ersten Auszeit der Gastgeber (beim Stand von 3:7) fanden diese kein Rezept den Freiberger Schlussmann zu überwinden und die HSG-Männer zogen auf ein komfortables 11:3 (19. Min.) davon.

Kevin Elsässer erwies sich als sicherer und cooler Siebenmeterwerfer und erhöhte auch vom Punkt weiter zum 13:5 (23. Min.). Zwei Minuten später dann etwas Verwirrung auf dem Spielfeld. Die Staßfurter trafen zum 7:13 und der Werfer ging zu Boden. Die Unparteiischen waren sich einig ein rotwürdiges Foul gesehen zu haben und stellten Eric Neumann vom Feld. Da dieser jedoch gar keinen Körperkontakt zum Werfer hatte stellte Martin Schettler sportlich fair zumindest klar, dass er der Gegenspieler war und die Schiedsrichter änderten ihre Entscheidung für den „Kontakt am Hals“ in die Disqualifikation gegen Martin Schettler. Danach nochmals in Unterzahl spielend brachten die Freiberger die erste Halbzeit mit erneuten Siebenmetertor über Elsässer mit 15:7 in die Pausenkabine.

„Wir haben eine sehr, sehr gute, nahezu fehlerfreie erste Halbzeit gespielt.“, lobte Cheftrainer Anel Mahmutefendic seine Jungs nach der Partie.

In der zweiten Halbzeit musste nun noch mehr mit der von Gastgeberseite angekündigten Aggressivität gerechnet werden, schließlich brauchten diese den Sieg genauso sehr wie die HSG. Die Merkwitz-Halle wurde also zu gewohnten Merkwitz-„Hölle“ und fast schon traditionell heizte der Hallensprecher mit unsportlichen Kommentaren und Zwischenrufen die Stimmung an. Dennoch gelang es den Freibergern sich weiter auf das eigene Spiel zu konzentrieren und nach viel zu langen 6 Minuten den ersten Treffer in der zweiten Spielhälfte zu erzielen (16:9). Der Vorsprung schmolz aber weiter und Anel Mahmutefendic griff nach zehn Minuten für eine neue „Feinjustierung“ der Mannschaft zur grünen Karte (16:12). Der Plan ging auf und die Freiberger Würfe fanden nun wieder häufiger ins Staßfurter Tor. Acht Minuten später hatte der gut aufgelegte und glücklicherweise immer noch im Spiel befindliche Eric Neumann zum 21:14 und 22:15 erhöht. Als dann Nico Werner zum Ende der 58. Spielminute den letzten HSG-Treffer markierte (25:18) war der Sieg trotz nochmaliger Unterzahl nicht mehr zu nehmen und die ca. 40 mitgereisten grünweißen Schlachtenbummler feierten ihre Mannschaft bis zum Schlusspfiff (Endstand 25:20) und danach natürlich noch lange weiter.

Anel Mahmutefendic: „Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft, die diese körperliche Aggressivität spielerisch gelöst hat und das in der zweiten Halbzeit auch mit nur drei Rückraumspielern.“

Aus einer runden Mannschaftsleistung ist an diesem Spieltag allerdings ein übermenschlich kämpfender Jens Tieken und der im Tor „zum Tier“ gewordene Tino Hensel mit 20 Paraden (davon 6! sogenannte 100%ige) nochmals heraus zu heben.

Die HSG Freiberg verlässt nach diesem Sieg in der immer noch sehr engen Oberligatabelle endlich die Abstiegsplätze und steht nun einen Zähler, auf Platz 10, vor Staßfurt und Pirna. Nächstes Wochenende müssen die Freiberger in dieser 15er-Staffel pausieren und auf „gute“ andere Ergebnisse und Spielausgänge hoffen. Am 11.03. greifen die Grünweißen dann wieder in eigener Halle an, es ist Derbyzeit, gegen Lok Pirna und in einer sicherlich rappelvollen Ernst-Grube-Halle geht es dabei erneut in ein direktes Kellerduell.

Der Kartenvorverkauf für die Partie läuft ab sofort in den bekannten Vorverkaufsstellen der HSG Freiberg.

 Statistik:
HSG: Tino Hensel (1.-60. Min.), Damian Kowalczyk (1x bei 7m); Florian Wunderwald (n.e.), Felix Lehmann, Martin Schettler, Eric Neumann (5), Björn Richter (3), Peter Deli (n.e.), Patrick Junghanns (n.e.), Kevin Elsässer (6/3), Marko Cingel (1), Jens Tieken (4), Nico Werner (6)
Zeitstrafen: HSG 14 Min.; HVRW 20 Min.
Siebenmeter: HSG 3/4; HVRW 2/3
Schiedsrichter:  Maik Hornuff / Sebastian Janik (HV Sachsen-Anhalt)
Zuschauer: 226