Dachse siegen im letzten Auswärtsspiel der Saison mit 31:30 (13:16) in Hermsdorf

Die Freiberger Oberligahandballer konnten am Samstag ihren letzten Auswärtsauftritt der Saison in wörtlich letzter Sekunde siegreich gestalten und zogen in der Tabelle vor dem letzten Spieltag noch am fünftplatzierten Gastgeber aus Hermsdorf vorbei. Die Plätze 4,5 und 6 liegen weiterhin ganz eng zusammen und auf genau einem dieser drei Plätze wird die HSG Freiberg nächsten Samstagabend, nach Abpfiff der Saison belegen.

Das Spiel am Hermsdorfer Kreuz, in dem es für beide Teams eigentlich nur noch um eine gute Abschlussplatzierung ging, war in rappelvoller Hütte von Beginn an spannungsgeladen. Beide zahlenmäßig großen Fangruppen lieferten sich ebenso ab der ersten Minute ein lautstarkes Duell auf den Rängen, wie die Spieler in diesem „MDOL-Traditionsduell“ auf dem Spielfeld. In beiden Teams war ersichtlich, dass es keinesfalls „um nichts mehr“ ging. Alle wollten unbedingt den Sieg und so entstand eine umkämpfte Partie auf Augenhöhe. Die Hausherren legten nach drei gespielten Minuten mit dem ersten Treffer vor, ehe die Sachsen kurz in 2:1-Führung gingen. Anschließend waren es meist die Thüringer die jeweils ein Führungstor erzielten. Ab der 25. Spielminute riss allerdings der direkte Kontakt zum Gastgeber ab und diese warfen sich bis zum Halbzeitpfiff mit 16:13 in Front.

In der zweiten Halbzeit erhöhten die Hermsdorfer ihr kleines Polster zwischenzeitlich auf 5 Tore (23:18 / 40. Spielminute). Dennoch steckten die Dachse nicht auf und mit dem gesundheitlich etwas angeschlagenen Adrian Kammlodt, der erst in der Schlussviertelstunde spielte, kam nochmals eine schlagkräftige und frischere Kraft aufs Feld. Die Freiberger kämpften sich wieder heran und Kammlodt war es dann auch, der mit dem 25:25 endlich den Ausgleichstreffer erzielen konnte. Bei ausgeglichenem Spielstand (26:26) pariert Gerd Vogel einen ganz wichtigen Siebenmeterwurf und stellt damit die Weichen auf Punktgewinn. Die Hermsdorfer legen zwar nochmals vor, aber in der 58. Spielminute gelingt Felix Randt erneut ein Freiberger Ausgleichstreffer zum 29:29, Hermsdorf vergibt im Gegenzug und wieder Kammlodt war es, der die Grün-Weißen 90 Sekunden vor Ultimo mit 30:29 in Vorteil brachte.

Der Hermsdorfer Trainer Mario Kühne nimmt in dieser spannenden und emotionsgeladenen Phase die Auszeit, aber im Anschluss vergibt Hermsdorf die Chance. Nun die Auszeit von Andreas Bolomsky, aber auch die Freiberger können die „Neujustierung“ für die letzten Sekunden nicht erlösend umsetzen und verlieren den Ball. Mit einem siebten Feldspieler gelingt dem SVH 4 Sekunden vor Spielende dann der umjubelte Ausgleichstreffer zum 30:30. Aber die Dachse führen blitzschnell den Anwurf aus und Adrian Kammlodt hämmert die Kugel von der Mittellinie ins schlecht bewachte Tor der Hermsdorfer – Tooor! 31:30! Abpfiff und Sieg in letzter Sekunde für die HSG Freiberg! Die aufgestauten Emotionen müssen und können sich nun entladen, Freiberger Fans und Spieler im Siegestaumel und natürlich enttäuschte Gastgeber, die das Spiel in eigener Halle über weite Strecken eigentlich gut im Griff hatten. Ein Gefühl, dass vor allem die Freiberger gut nachempfinden können, denn meist waren sie es in dieser Saison, die nach gutem Spiel am Ende mit einem Tor zu wenig ohne Punkte da standen.

Mit 29:21 Punkten, 1077:999 Toren, belegen die Dachse nun den 5. Tabellenplatz. Damit kann ein durchaus positives Fazit für das erste Männerjahr der „jungen Wilden“ gezogen werden. Das letzte Spiel am Samstag sollte nun völlig ohne Druck gegen den neuen Mitteldeutschen Vizemeister HC Einheit Plauen mit Spaß und Freude angegangen werden. Die Podiumsplätze sind vergeben und die HSG Freiberg gratuliert dem USV Halle zur Meisterschaft und Aufstieg in die dritte Liga. Plauen ist Vize und auch der bronzene Rang ist definitiv vergeben und geht an den HC Glauchau/Meerane. Am anderen Ende der Tabelle stehen seit langem die drei Regelabsteiger mit Spergau, Oebisfelde und Werratal fest. Aber wie befürchtet, wird es aus der dritten Liga zwei Absteiger (Pirna und Köthen) geben, die sich in unsere Mitteldeutsche Oberliga einordnen müssen. Das bedeutet, dass auch der viertletzte, Platz 11, den Gang nach unten in die Landesliga antreten muss. Bis auf Zwickau und Aschersleben haben sich alle anderen gefährdeten Teams am letzten Spieltag retten können, so dass es nächsten Samstag in Aschersleben, die die Zwickauer empfangen, zum wohl spannendsten Spiel des Tages kommen wird. Zum Saisonfinale wird dem von Jiri Tancos trainierten Zwickauern nur ein Sieg die Klasse retten.

Statistik:
HSG: Gerd Vogel (3x bei 7m), Tino Hensel (1.-60. Min.); Carl Werner (1), Felix Lehmann (1), Eric Bolomsky (1/1), Martin Schettler (7), Eric Neumann (3), Felix Randt (3), Christoph Oehme, Adrian Kammlodt (5), Philipp Hengst, Kevin Elsässer (7/3), Jens Tieken, Nico Werner (3)
Zeitstrafen: HSG 10 Min. ; SVH 14 Min.
Siebenmeter: HSG 8/4 ; SVH 5/3
Schiedsrichter: Marco Hoffmann und Christian Meyer (HV Sachsen-Anhalt)
Zuschauer: 500