HSG Freiberg startet mit einer Niederlage in die „Englische“ Woche

Das Saisonfinale ist eingeläutet und innerhalb von 8 Kalendertagen sind nun die letzten drei Spieltage zu absolvieren. Zum Auftakt dieser für uns ungewöhnlichen „englischen“ Woche mussten die HSG-Männer beim Vorjahresmeister HG 85 Köthen antreten. Trotz weiterer personeller Ausfälle (Kevin Elsässer hatte sich in der Trainingswoche einen Finger gebrochen) war die Mannschaft ambitioniert erstmals in Köthen zu punkten.

So liefen die Dachse mit festen Siegeswillen auf und dominierten nach dem 1:0, von Nico Werner mittels Siebenmeterwurf, zunächst  das Spielgeschehen. Als dann die Heimmannschaft in der 17. Spielminute beim Stand von 7:9 erstmals die Auszeit nahm, kam tatsächlich ein Bruch ins Freiberger Spiel. So war es nur vier Minuten später Anel Mahmutefendic, der seine Spieler zur Neujustierung bat. Die Freiberger Spielführung war zu diesem Zeitpunkt mit 11:10 verloren gegangen und wurde in der Folge trotz noch zweimaliger Ausgleichstreffer auch nie mehr zurück erobert.

Die Gastgeber zogen sehr erfolgreich ihr schnelles Gegenstoßspiel auf und netzten immer wieder sicher ein. Unterdessen fehlte den Dachsen vor allem bei diesen Gegenstößen das Quäntchen Trefferglück und so scheiterten sie mehrmals völlig frei am gut aufgelegten Torhüter der Anhaltiner. Zumindest nutzte Nico Werner alle Siebenmeterwürfe für sichere Treffer und konnte so vom „Punkt“ mit einer 100%igen Quote glänzen. Beim Stand von 18:16 wurden die Seiten gewechselt, so dass für die zweite Spielhälfte für beide Teams noch alle Möglichkeiten gegeben waren.

Erneut war es Nico Werner, der nach viereinhalb Minuten mittels Siebenmeterwurf den ersten HSG-Treffer in Halbzeit Zwei erzielte (19:17). Als der Freiberger Rückstand auf drei Tore anstieg (23:20 / 40. Min.), nahm Mahmutefendic seine Männer wieder an die Seitenlinie und änderte Kleinigkeiten in der vorgegebenen Taktik. Nur drei Minuten später hatte Björn Richter mit dem 23:24 den Anschlusstreffer erzielt. In der Hoffnung das Spiel nun drehen zu können setzte der Freiberger Chefcoach alles auf eine Karte und agierte mit einem siebten Feldspieler. Der Plan ging ordentlich daneben und die Köthener konnten leichte Treffer bis zum fast schon vorentscheidenden 29:24 (49. Min.) erzielen. Trotz dass die Heimmannschaft dann in den letzten 9 Spielminuten ihre drei Zeitstrafen, zwei Stück davon weit über eine Minute überschneidend, bekam, konnten die Freiberger aus der Überzahl gegen clever agierende Gastgeber nicht das nötige Kapital für eine Verkürzung des Rückstandes schlagen. Niklas Lehnert, ein 17-jähriges Rückraumtalent des Dachse-Nachwuchses, durfte dann in seinem allerersten Männerspieleinsatz in den Schlussminuten noch etwas Oberligaluft schnuppern. Sicherlich wird er vor allem in der nächsten Saison häufiger, parallel zu den A-Jugend-Einsätzen, auch bei der „Ersten“ zu sehen sein. Björn Richter packte mit den Treffern 25, 26, und 27 nochmals einen Dreierpack, ehe der erfolgreichste Freiberger, Nico Werner, mit seinen 13. und 14. Tor die beiden letzten Gästetreffer auf sein Torekonto verbuchte. Mit dem Endstand von 35:29 mussten sich die Freiberger beim Vorjahresmeister geschlagen geben und rutschen zunächst zurück auf Platz 8 der Oberligatabelle.

Schon am Montag, dem 1. Mai, geht es dann mit der letzten Auswärtsfahrt der Saison zum neuen Meister und Drittligaaufsteiger HSV Bad Blankenburg. Diese verloren ihre gestrige Partie in Halle mit 29:33 und wollen sicherlich zu Hause gegen die Dachse den Fans für die anschließende Meisterfeier nochmals eine Glanzleistung bieten. Es wird also für die Freiberger Oberligaspieler nur zwei Tage nach der Niederlage in Köthen erneut eine ganz schwere Aufgabe etwas „mitnehmen“ zu können. Aber als zweitbeste Rückrundenmannschaft ist die Überraschung für die Dachse möglich und greifbar. Unsere Mannschaft ist festen Willens nicht nur zum Gratulieren beim Meister aufzulaufen und die Überraschung aus dem allerersten Oberligajahr, als man dort mit 28:22 gewann, zu wiederholen.

Statistik:
HSG: Damian Kowalczyk (1.-26. Min. und 40.-60. Min.), Tino Hensel (27.-39. Min.); Florian Wunderwald (2), Uwe Lange (n.e.), Felix Lehmann (2), Martin Schettler (1), Eric Neumann (3), Björn Richter (5), Peter Deli (2), Niklas Lehnert, Patrick Junghanns (n.e.), Marko Cingel, Jens Tieken, Nico Werner (14/7)
Zeitstrafen: HSG 2 Min.; HG 6 Min.
Siebenmeter: HSG 7/7; HG 2/2
Schiedsrichter:  Daniel Bierhals / Benet Priesing (HV Sachsen-Anhalt)
Zuschauer: 250